Das kleine Gerät ist dünn wie eine Hutnadel und liegt, einer Feder gleich, leicht in der Hand des Chirurgen. Eine scharfe Schneide besitzt es nicht, dafür eine nadelförmige Spitze, die im Betrieb einen heißen Laserstrahl aussendet. Sein Aufsetzpunkt auf der Haut ist extrem klein, zwischen einem Viertel und einem Zehntel eines Millimeters. Dieses kleine Gerät aus Glasfaser mit dem englischen Namen „sharp tip“ („scharfe Spitze“) wird in Zukunft in der Chirurgie viele Einsatzmöglichkeiten haben, sind Chirurgen wie Dr. Thomas Filipitsch aus Wien (Tel.: 0/3361336, www.filipitsch.at) überzeugt.

„Das Skalpell in der Chirurgie wird durch neue Technologien schrittweise in allen Bereichen abgelöst. Denn ein Ziel der Chirurgie ist, Blutungen, Infektionen und Verletzungen benachbarter Strukturen wie Nerven, Blutgefäße oder Muskeln zu vermeiden. Mit einem Skalpell zu schneiden ist wesentlich traumatischer.“

Hilft vom Kopf bis zum Fuß

In der Chirurgie werden bereits Systeme, die schneiden und Blut stillen wie Ultraschall, Radiofrequenz, Strom oder Laser eingesetzt. Mit der neuen Lasertechnologie ist jedoch das Schneiden in extrem heik-
len Körperregionen noch präziser als bisher möglich. Dazu gehören Eingriffe am Auge, im Hals-Nasen-Ohren-Bereich, an Mündungsstellen von Gefäßen bei Krampfaderoperationen oder im Analbereich wie Fisteln oder Hämorrhoiden, wo zum Beispiel der Schließmuskelapparat nicht geschädigt werden darf. Andere Einsatzgebiete sind in der ästhetischen Chirurgie bei der Korrektur von Schlupflidern oder Narben.
„Die Glasfaser mit nadelförmiger Spitze ist genau für solcherart heikle, mikro-chirurgische Laserbehandlungen geeignet. Wenn wichtige Strukturen eng zusammenliegen, ist das Schneiden besonders heikel. Dieses zarte und hauchdünne Gerät schneidet und wirkt blutstillend mit einer noch nie dagewesenen Genauigkeit auf engstem Raum. Ich benütze das klassische Skalpell immer seltener“, erklärt der Facharzt für Chirurgie mit vertiefter Ausbildung in Lasertherapie die neue Entwicklung.

Geringere Komplikationen

Die Laserenergie ermöglicht dem Chirurgen nicht nur das exakte Schneiden auf kleinstem Raum. Beim Schneiden mit dem Laser werden Keime sofort abgetötet. Das verringert das Wundinfektionsrisiko, insbesondere bei Operationen mit chronischer Entzündung wie Fisteln. „Liegt die Komplikationsrate einer Wundinfektion nach einer Operation einer keimbehafteten Haarfistel mit dem herkömmlichen Skalpell bei etwa 25 Prozent, sinkt die Rate beim Arbeiten mit der Laserfaser auf fünf Prozent“, beschreibt Dr. Filipitsch den Unterschied.

Flache Narben

Einen weiteren Vorteil für den Patienten führt der Chirurg auch noch ins Rennen.
„Durch die Verringerung der Blutergüsse kommt es auch zu einem rascheren Heilungsverlauf, ebenso sind die Narben, die entstehen, deutlich flacher und schöner, denn auch der ästhetische Aspekt ist heute immer wichtiger. Dennoch kann das Laserskalpell mit allen anderen Techniken kombiniert warden und elektronische Geräte wie implantierte Schrittmacher werden von dem neuen Medizingerät nicht gestört.“

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